Die Vorteile des Warenkredits

Heute ist der Warenkredit ein wesentliches Instrument für Unternehmen, die neue Märkte erobern und eine langfristige Geschäftsbeziehung aufbauen wollen. Unverzichtbar in bestimmten Branchen wie dem Vertrieb oder dem Baugewerbe, bringt der Warenkredit zwar verschiedene Risiken mit sich, aber es gibt Möglichkeiten, diese wirksam zu kontrollieren.
Ein Warenkredit ist eine Vereinbarung zwischen zwei Unternehmen, bei der ein Lieferant von Waren oder Dienstleistungen einen Zahlungsaufschub von seinem Kunden akzeptiert. Diese Vereinbarung kostet Ihren Kunden nichts, er zahlt keine Gebühren oder Zinsen.

Ein Warenkreditvertrag ist eine Art Null-Prozent-Darlehen - als "Warenkredit" bezeichnet - das Sie Ihrem Kunden gewähren, wenn Sie ihm ein Produkt auf Rechnung liefern.

Wenn Sie einen Vertrag abschließen, müssen Sie die Zahlungsbedingungen für die Rechnung definieren, um Einzelheiten über die zu erwartende Zahlung zu liefern und anzugeben, wie viel Zeit Ihr Kunde hat, um zu bezahlen.
Die gewährten Aufschübe reichen im Allgemeinen von einer Woche bis zu drei Monaten und werden in Tagen gezählt (7, 10, 30, 60...).  Gelegentlich können Sie Ihrem Kunden im Falle einer vorzeitigen Zahlung einen Rabatt gewähren.

Beispiel: Einem Kunden wird ein Warenkredit gewährt: Wenn die Zahlung innerhalb von 10 Tagen erfolgt, wird dem Kunden ein Rabatt von 5% gewährt. Wenn nicht, ist der gesamte Betrag innerhalb von 30 Tagen fällig.

Umgekehrt können Strafen für die Nichteinhaltung von Zahlungsfristen gegen einen säumigen Zahler verhängt werden, in der Regel durch Zinsen (ca. 8-10%) auf die ausstehende Schuld ab dem Tag nach dem Fälligkeitsdatum der Rechnung. In bestimmten Fällen können Sie auch eine Entschädigung für die Inkassokosten verlangen.

In vielen Ländern, wie z.B. in der Europäischen Union, sind solche Strafen gesetzlich vorgeschrieben und profitieren von einem rechtlichen Rahmen. Sie sollten die für Ihren Vertrag geltenden Gesetze prüfen, bevor Sie Ihre Zahlungsbedingungen festlegen.
Warenkredite sind eine potentiell wichtige Finanzierungsquelle für Ihren Kunden. Solche Kredite werden in der Bilanz Ihres Kunden als "Verbindlichkeiten" ausgewiesen: Sie machen einen Teil des Betriebskapitals des Unternehmens aus und haben eine direkte - und positive - Auswirkung auf seinen Cashflow.

Warenkredite können Unternehmen auch bei der Finanzierung ihrer laufenden Geschäfte helfen, insbesondere in bestimmten Zeiten hoher Aktivität (z.B. ein Einzelhändler, wenn die Feiertage näher rücken). Er ist auch sehr nützlich für neue Unternehmen oder Neugründungen, die noch keinen Zugang zu Bankkrediten oder ausreichender Mittelbeschaffung haben.

Auf dem Papier sieht ein Warenkredit für den Kunden wie kostenloses Geld aus. Die Nichteinhaltung von Zahlungsfristen kann jedoch je nach den ausgehandelten Bedingungen zu erheblichen Strafen führen und den Ruf des Kunden und seine Beziehung zum Lieferanten schädigen.

Sie sollten immer die Kreditgeschichte Ihres Kunden überprüfen oder eine Bonitätsprüfung durchführen, bevor Sie mit einem neuen Kunden einen Vertrag abschließen.
Die oben genannten Vorteile sind für bestimmte Branchen von entscheidender Bedeutung, insbesondere für solche mit hohen Lagerhaltungskosten und -herausforderungen - zum Beispiel im Vertrieb oder im Baugewerbe: Warenkredite helfen dem Kunden, seine Lagerhaltung mit seinem Betriebskapital zu finanzieren.

Alle Unternehmensgrößen können davon profitieren, obwohl mittelgroße Unternehmen am besten in der Lage sind, von den Vorteilen des Warenkredits zu profitieren: Sie haben eine größere Verhandlungsmacht als KMU, aber weniger Finanzierungsmöglichkeiten als Großunternehmen.  

Im Massenvertrieb ist die Verhandlungsmacht der großen Handelsketten stark. Ein Unternehmen wie Walmart in den USA ist bekannt dafür, dass es mit seinen Lieferanten harte Zahlungsbedingungen aushandelt.
Auch für Ihr Unternehmen als Lieferant hat der Warenkredit mehrere Vorteile: Er ist eine effektive Möglichkeit für Sie, neue Verträge zu gewinnen, Ihr Geschäftsvolumen zu erhöhen und die Loyalität Ihrer Kunden zu stärken.

Allerdings hat der Warenkredit auch seine Nachteile. Ein Warenkredit ist eine Forderung, die Ihr Betriebskapital und Ihren Cashflow belastet: Es handelt sich um Bargeld, das am Tag der Rechnungsstellung nicht eingezogen wird.

Vor allem setzen Sie sich dem Risiko eines Zahlungsverzugs oder einer Nichtzahlung aus. In dem Fall spricht man von einer uneinbringlichen Forderung, die möglicherweise sehr schwer einzutreiben ist, insbesondere, wenn Ihr Kunde zahlungsunfähig ist oder bankrott geht.

Letztlich erfordert der Warenkredit erhebliche interne Ressourcen, um effizient verwaltet zu werden - insbesondere im Falle von Komplikationen.
Um mit solchen Risiken umzugehen, ist ein gutes Cash-Flow-Management von entscheidender Bedeutung. Für detaillierte Tipps und Ratschläge zum Cashflow können Sie unseren kostenlosen Ratgeber "So schützen Sie Ihren Cashflow" lesen.

Eine weitere Lösung ist eine Warenkreditversicherung. Sie bietet Ihnen vorbeugenden Schutz und Entschädigung im Falle eines Forderungsausfalls. Konkret bedeutet dies, dass Ihnen der Versicherer einen Prozentsatz des ausstehenden Warenkredits (also der offenen Rechnung) zurückerstattet, wenn ein Kunde nicht pünktlich zahlt. Diese Art der Deckung ist sehr flexibel und kann Ihr Kundenportfolio ganz oder teilweise abdecken.

Andere Lösungen ermöglichen es, Ihre Forderungen während des Inkassos finanzieren zu lassen oder sie sogar an einen Dritten abzutreten. Jede Lösung hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Warenkredit für Sie ein leistungsfähiges Instrument zur Beschleunigung Ihrer geschäftlichen Entwicklung und zur Verbesserung Ihrer Kundenbeziehungen ist, wobei das Risiko bei entsprechender Kontrolle begrenzt ist. Lösungen wie die Warenkreditversicherung erweisen sich als sehr nützlich und effizient für die Verwaltung von Handelsforderungen und die volle Nutzung der Vorteile von Warenkrediten.

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